Köln

Rheinisches Industriebahn Museum e.V.

Historisches Bahnbetriebswerk Köln Nippes

Gründungsjahr: 1987 Mitgliederzahl: 30

Das Rheinische Industriebahn Museum wurde 1987 von Eisenbahnfreunden aus dem Rheinland gegründet. Ziel ist die Erhaltung von Industriebahnfahr-zeugen aus den verschiedenen Produktionsbereichen des Rheinlandes, die Erforschung und Präsentation der Geschichte dieser Fahrzeuge und Bahnen, sowie die Ausstellung der Fahrzeuge (u.a. Lokomotiven der Kölner Lokomotivfabrik Deutz AG, des Westerwälder Herstellers Jung, Jungenthal sowie der Lokomotivfabrik Hohenzollern in Düsseldorf) in einem Museum.

Seit 1992 hat die Sammlung des Museums ihren Sitz im ehemaligen Bahnbetriebswerk Köln Nippes der Deutschen Bahn AG, das zusammen mit dem zugehörigen Rangierbahnhof Köln Nippes, zwischen 1912 und 1914 erbaut wurde.

Bis 1957 waren hier ausschließlich Dampflokomotiven beheimatet. 1957 1959 erfolgte ein Umbau für den Dieselbetrieb. Neben den ersten Diesel-lokomotiven waren ab 1959 auch Schnelltriebwagen der Baureihen VT 06 und VT 08 hier beheimatet. Im Zuge von Rationalisierungs-maßnahmen der Deutschen Bundesbahn wurde das Bahnbetriebswerk Köln-Nippes 1992 geschlossen. Ein Abbruch wurde geplant.

Nach dem Auszug der Bahn konnten die Gebäude kurzfristig vom RIM e.V., dem Freundeskreis Eisenbahn Köln e.V. (FEK) (Historischer Rheingoldzug von 1928), dem Feuerwehrmuseumsverein Köln e.V., einem Künstler und einer Musikgruppe übernommen werden.

Da sich die gesamte Anlage weitgehend im Originalzustand befindet, erfolgte 1996 die Eintragung der Anlage samt Ihrer Gleisanlagen in die Denkmalliste der Stadt Köln. Dadurch konnten die Nutzer eine gewisse Planungssicherheit erhalten und mit den notwendigsten Sanierungsarbeiten beginnen.

Verwaltet wird das Betriebswerk durch die DB Immobilien AG, die ähnlich wie bei vergleichbaren Anlagen kein Interesse am Erhalt der Anlage hat. So gab es immer wieder Versuche, den Denkmalschutz durch Planungen von neuen Bahnanlagen zu kippen. Die Forderungen des Denkmalschutzes und die marode Finanzlage der Deutschen Bahn verhinderten bislang entsprechende Abrissanträge. Irgendwelche Investitionen zur Erhaltung der Gebäude werden von der DB Immobilien AG nicht geleistet. Arbeitsschwerpunkt des RIM e.V. ist daher notgedrungen die bauliche Unterhaltung der Anlagen. Fast alle Einnahmen gehen in den Ankauf von Dachmaterialien, um den Einsturz von Dachflächen zu verhindern.

Die Sammlung des RIM e.V. umfasst heute etwa 80 Lokomotiven aller Spurweiten (ausschließlich Industriebahnloks). Es dürfte sich dabei um die größte Sammlung dieser Art in der Bundesrepublik Deutschland handeln. Mit dem letzten Elektrotriebwagen der Köln Bonner Eisenbahnen AG und einem Kunststoffschienenbus der Eisenbahn Köln Mülheim-Leverkusen der Bayer AG gehören auch zwei Fahrzeuge des regionalen Schienenverkehrs zum Bestand.

An ein besonderes Kapitel der deutschen Schienengeschichte erinnern mehrere hölzerne Güterwagen der Bauart G 10. Sie wurden im stillgelegten Ausbesserungswerk Köln Nippes unterhalten und nahmen an allen Ereignissen des 20. Jahrhunderts teil. Eine Erinnerungsstätte erinnert an den Einsatz dieser Wagen beim Holocaust.

Die Sammlung kann derzeit an einem Sonntag im Monat von Ostern bis Oktober besichtigt werden. Exkursionen und Sonderfahrten zu Industriebahnen des Rheinlandes runden das Programm ab. Den Schwerpunkt bilden hierbei die Bahnen und Kraftwerke des rheinischen Braunkohlereviers. Für diese Fahrten stehen dem Verein ein Personenzug mit einer Diesellok der RWE Energie AG und ein Triebwagen zur Verfügung.

Das Bahnbetriebswerk Köln-Nippes hat sich in den vergangenen Jahren zum Anziehungspunkt zahlreicher historischer Dampflokomotiven und Züge entwickelt, die in den noch vorhandenen Betriebswerken der Deutschen Bahn AG im Kölner Raum keinen Platz finden. Da zu diesen Loks in der Regel auch ein entsprechender Wagenpark gehört, sind die vorhandenen Gleisanlagen mittlerweile viel zu klein. Leider war die Deutsche Bahn AG hier bislang zu keinen Verhandlungen bereit. Auch eine Sanierung der Drehscheibe und des Kohlebansens war bislang nicht möglich.

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