Waldbröl

Förderkreis zur Rettung der Wiehltalbahn

Gründungsjahr: 1994 Mitgliederzahl: ca. 230

Ziele

Die Wiehltalbahn (Strecke Gummersbach/Osberghausen - Wiehl - Waldbröl - Morsbach), um 1900 erbaut, wurde in den 1960er Jahren für den Personenverkehr und 1994 für den Güterverkehr stillgelegt. Obwohl sie dem Wiehltal folgt, welches sich zu einer der beiden Haupt-Entwicklungsachsen des Oberbergischen Kreises entwickelt hat, war die Deutsche (Bundes-)Bahn nicht bereit, die Strecke in das ÖPNV Konzept einzubinden und zu reaktivieren. Der ÖPNV der Region ist sehr verbesserungsfähig.

Unser Ziel ist es, die Wiehltalbahn zu erhalten und wieder in
Betrieb zu nehmen, damit sie für einen modernen ÖPNV
genutzt werden kann.

Angesichts der landschaftlichen Schönheit des Wiehltales und
seiner Umgebung und aufgrund des in Dieringhausen ent-
standenen Eisenbahnmuseums liegt es nahe, die reakti-
vierte Strecke auch für Museumsfahrten und touristische Veranstaltungen zu nutzen. Sie kann damit auch in dieser
Hinsicht der Erschließung der Region dienen. Die ersten
Erfolge im Jahr 2000 haben bestätigt, dass dies auf breiter
Basis angenommen wird.

Arbeitsschwerpunkte

Die technische Reaktivierung der verwilderten und seit 1994 stillgelegten Bahnstrecke (33,6 km) ist zunächst das Haupt Anliegen des Förderkreises. Seit 1999 wird an der Strecke mit großem Erfolg gearbeitet, so dass sie inzwischen bis Oberwiehl wieder befahrbar ist. Dazu mussten neben dem Freischneiden der Gleise auch die Bauwerke (v.a. Brücken) saniert, die Bahnübergänge wieder installiert und die für den Betrieb erforderliche Infrastruktur wiederhergestellt werden.

Auf breiter Basis wurde eine Öffentlichkeitsarbeit gestartet, die von ersten Sonderfahrten über zahllose Informationsveranstaltungen und Aktionstage bis hin zum Druck von Ansichtskarten und Fachliteratur über die Geschichte der Wiehltalbahn reicht. Daneben bildet der Aufbau

eines Touristik Programms unter Einbeziehung der umliegenden Denkmäler entlang der Strecke einen Schwerpunkt. Es soll dabei verdeutlicht werden, wie sich Bahnbau und wirtschaftliche Entwicklung im Wiehltal gegenseitig bedingt haben. Dies kann vor allem anhand der ehemaligen Steinbrüche geschehen, wozu bereits eine erste Facharbeit im Druck ist.

»Unser« Industriedenkmal

Die Bahnstrecke als funktionsfähiges und leistungsstarkes technisches Denkmal bildet unsere »Leitlinie«, an welcher sich weitere Denkmale aufreihen:

  • die alten Steinverlade-Anlagen von insgesamt 14 Steinbrüchen (einst die wichtigsten Arbeitgeber der Region), noch vorhandene Gebäudeanlagen von zwei Steinbrechern,
  • die Steinbrüche selber (teilweise inzwischen als Naturschutzgebiete ausgewiesen),
  • Spuren der ehemaligen Eisenerz Bergwerke im Südkreis (v.a. Morsbach), welche an die Bahn angeschlossen waren, technische Bauten der Bahn (Bahnhöfe, eindrucksvolle Viadukte, ein 700 m langer Tunnel etc.),
  • Erinnerungen an den berühmten Waldbröler Viehmarkt, der ebenfalls an die Wiehltalbahn angeschlossen war.

Angebote von Vorträgen, Führungen, Exkursionen

Einen Schwerpunkt bilden Sonderfahrten auf der Wiehltalbahn sowohl mit modernen Triebwagen, um für eine Einbindung in den modernen ÖPNV zu werben (sehr erfolgreich angelaufen) als auch mit historischen Fahrzeugen, etwa vom Eisenbahnmuseum Dieringhausen (ebenfalls sehr erfolgreich). Damit verbunden finden Schwerpunkt-Fahrten statt mit wechselnden Themen: Führungen durch alte Steinbrüche und ihre Verladeanlagen, Planung eines Grauwacke-Museums im alten Steinbrecher von Alperbrück, Aktionstage (Tag des Offenen Denkmals), Kombinierte Bahn- und Radwanderungen unter Einbeziehung historischer Fernwege, die durch die Region verliefen und z.T. noch als Hohlwege erkennbar sind. Besuch der im Wiehltal vorhandenen Museen (Achse, Rad und Wagen, Bauernhofmuseum, Museum Schloss Homburg, Historische Postkutsche Wiehl-Nümbrecht) von der Bahn aus, also Einbindung der Wiehltalbahn in ein flächendeckendes Museumskonzept. Anreise zu allen Veranstaltungen per Bahn empfohlen.

Planungen für die Zukunft

ÖPNV-Betrieb auf der Wiehltalbahn, Reaktivierung des Güterverkehrs in privater Trägerschaft, weil die Wiehltalbahn wichtige Gewerbegebiete verbindet, Nutzung der Strecke für touristische Angebote. Erschließung schwerpunktmäßig über die Bahn (ökologisch verträgliche Verkehrsplanung),Dokumentation der Verkehrsgeschichte (frühgeschichtliche Hohlwege bis Bahnbau) und der Wirtschaftsentwicklung (Traditionelles Gewerbe, Bahnbau, Industrialisierung, Zusammenhang v. technischen Entwicklungen im Waren- und Personentransport, Auswirkungen auf die Bevölkerung hinsichtlich Mobilität und Tertiärer Sektor). Einbindung des ÖPNV in das Radwegenetz, das im Oberbergischen noch im Aufbau ist (also Integration zu umweltfreundlicher Mobilität).

Industriekultur und
Technikgeschichte
in Nordrhein-Westfalen

Initiativen und Vereine

Kontakt:
Bernd Kronenberg
Kucksberg 9
51545 Waldbröl
Fon: 0 22 91-55 52
Fax: 0 22 91-91 23 33
eMail: Bernd.Kronenberg@t-online.de
Internet: Wiehltalbahn.de