Industriekultur und
Technikgeschichte
in Nordrhein-Westfalen

Initiativen und Vereine

Lengerich

Eisenbahnfreunde Lengerich e.V.

Westfälisches Feldbahnmuseum Lengerich

Gründungsjahr: 1979 Mitgliederzahl: 48

Mit einem Kipplorenzug am Haken zuckelt Lok »Wilhelm« (Baujahr 1937) gemächlich über die 60 cm schmalen Feldbahngleise, kreuzt einen staubigen Schotterweg und verschwindet rumpelnd zwischen zwei Baumreihen. Man könnte denken, die eben geschilderte Szene liege über 50 Jahre zurück. In Wirklichkeit aber spielt sie heute und stellt lebendig gewordene Vergangenheit dar.

Im Westfälischen Feldbahnmuseum Lengerich halten die Eisenbahnfreunde Lengerich e.V. die Erinnerung an diese fast vergessene Transporttechnologie aufrecht, die einst das Bild jedes Steinbruchs, jeder Sand- und Tongrube prägte und die auch im direkten Zusammenhang mit der örtlichen Kalk- und Zementindustrie stand.

Angefangen hatte dabei alles ganz anders ...

Im Jahr 1978 ergriffen drei engagierte Eisenbahnfreude die Initiative zur Rettung eines vom Abriss bedrohten DB Stellwerks. Das Gebäude aus dem Jahr 1900 bot sich als das ideale Vereinsheim für einen in Gründung begriffenen Modelleisenbahnclub an. Ein Verein wurde gegründet, das Gebäude angemietet und für die Belange der Hobbyisten hergerichtet. Eine kleine Feldbahndiesellokomotive sollte als Denkmal auf das Vereinsdomizil hinweisen.

Aus dem geplanten »Denkmal« wurde schon bald ein betriebsfähiger Oldtimer und der Grundstein für das Feldbahnmuseum war gelegt.

Inzwischen befinden sich mehr als 40 Diesellokomotiven - über 20 davon bereits aufgearbeitet und oder betriebsfähig -, je eine Akku- und Elektrolok, sowie 2 - leider - nicht betriebsfähige Dampflokomotiven im Museumsbestand. Hinzu kommen über 130 Loren und Grubenwagen der unterschiedlichsten Bauarten.

Auch die Infrastruktur ist »feldbahntypisch«: 300 m Fahrstrecke und Abstellgleise in einem romantisch verwilderten Garten, ein Lokschuppen, der auch in jeder Ziegelei stehen könnte, Schiebebühnen und eine kleine Drehscheibe ermöglichen eine dem Vorbild nachempfundene Präsentation der »Schätze«. Das Museum befindet sich nach wie vor im Aufbau. Besucher sind schon jetzt willkommen und das Anfassen ist ausdrücklich erlaubt.

Ziele

Das Sammeln, sowie die Restaurierung und Pflege historisch wertvoller Feldbahnfahrzeuge und Ausrüstungsgegenstände - speziell in der Spurweite 600 mm -, dazu Fotos und andere Dokumente und deren museale Präsentation

Arbeitsschwerpunkte

»Unser« Industriedenkmal

Das ehemalige Stellwerk Lengerich Nord von 1900, welches im Laufe der Jahre eine Außenrestaurierung in Abstimmung mit dem Westfälischen Amt für Denkmalpflege erhielt und jetzt als Vereinsheim dient, aber auch viele der Feldbahnloks, die bei der Restaurierung weitestgehend in den Ursprungszustand zurückversetzt worden sind.

Angebote von Vorträgen, Führungen, Exkursionen

Tage der offenen Tür

Öffnungszeiten des Museums

Mitte Mai bis Mitte Oktober
So, 11.00 -12.00 Uhr mit Fahrbetrieb bei Bedarf
Sa - bei trockenem Wetter –
ab ca. 14.00 Uhr Arbeitseinsätze auf dem Museumsgelände - Besucher können uns bei den Aktivitäten über die Schultern schauen.

Planungen für die Zukunft

Standortsicherung (wir sind Mieter der DB AG) und Erweiterung des Museumsgeländes. Auf der zusätzlichen Fläche Errichtung einer Fahrzeughalle mit vorgelagerter Gleisanlage, die mit der bisherigen Strecke verknüpft wird. Leider gestalten sich die Grundstücksverhandlungen recht schwierig.

Kontakt:
Uwe Stieneker
Roggenweg 6 = Postanschrift
49525 Lengerich
Fon: 0 54 81-63 30

Der Museumsstandort befindet sich an der Lienener Straße zwischen Stadtzentrum und Dyckerhoff Zement, auf der Nordseite der DB